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Die Ankerheuristik: Wie der erste Eindruck Kaufentscheidungen beeinflusst

Die Ankerheuristik: Wie der erste Eindruck Kaufentscheidungen beeinflusst

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MarketingPsychologie
20. Februar 2025

Die Ankerheuristik: Wie der erste Eindruck Kaufentscheidungen beeinflusst

Die Ankerheuristik (auch bekannt als Anker-Effekt) ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen sich bei ihren Entscheidungen stark auf eine zuerst erhaltene Information (den sogenannten Anker) stützen. Dieser erste Eindruck – sei es eine Zahl, eine Aussage oder eine visuelle Darstellung – beeinflusst unsere Wahrnehmung und spätere Urteile erheblich. Interessanterweise geschieht das oft unbewusst und unabhängig davon, ob der Anker tatsächlich relevant ist.

Das Konzept wurde von den berühmten Psychologen Amos Tversky und Daniel Kahneman erforscht. Ihre Studien belegen, dass Menschen auch dann von einem Anker beeinflusst werden, wenn dieser zufällig oder realitätsfern erscheint. Das bedeutet, dass selbst ein arbiträr gewählter Anker unsere Einschätzung über Wert, Preis oder Bedeutung eines Produkts oder einer Dienstleistung erheblich verzerren kann.

Wie funktioniert der Anker-Effekt?

Der Mechanismus hinter der Ankerheuristik ist vergleichsweise simpel: Sobald unser Gehirn eine erste Zahl, ein Konzept oder eine Information erhält, dient diese als mentaler Ausgangspunkt. Danach passen wir unsere Einschätzungen daran an – aber oft nur unzureichend. Das führt dazu, dass unsere Bewertungen und Entscheidungen stark durch den ursprünglichen Anker beeinflusst bleiben.

Einfache Beispiele für den Anker-Effekt:

  • Preisgestaltung: Wenn Kunden zunächst eine teure Uhr für 1.500 Euro sehen und anschließend eine für 450 Euro, erscheint die zweite Uhr als echtes Schnäppchen. Sieht ein Kunde jedoch zuerst eine Uhr für 50 Euro und danach eine für 450 Euro, empfindet er letztere als teuer.
  • Gehaltsverhandlungen: Wer zuerst ein Gehaltsangebot von 80.000 Euro auf den Tisch legt, setzt einen hohen Anker, wodurch ein Angebot von 70.000 Euro vergleichsweise niedrig erscheint.
  • Rabattaktionen: Eine Anzeige mit „Statt **199 Euro – jetzt nur 79 Euro!“ setzt den ursprünglichen Preis als Anker, sodass der reduzierte Preis attraktiver wirkt.

Das Entscheidende ist: Selbst wenn wir rational versuchen, den Anker zu ignorieren, bleibt er unbewusst in unseren Bewertungen präsent.

Anwendung der Ankerheuristik im Marketing

Der Anker-Effekt ist eine der wirkungsvollsten Techniken im modernen Marketing. Unternehmen setzen gezielt Anker, um die Wahrnehmung von Produkten, Dienstleistungen und Preisen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Hier sind einige der wichtigsten Methoden:

1. Preisgestaltung und Rabatte

Preisstrategien sind einer der häufigsten Anwendungsbereiche für die Ankerheuristik. Kunden bewerten einen Preis nicht absolut, sondern immer relativ zu anderen Preisen, die sie zuvor gesehen haben. Händler nutzen dies gezielt, um Produkte teurer oder günstiger wirken zu lassen.

  • Vergleichspreise anzeigen:
    • „Statt 199 Euro nur 99 Euro!“ – Hier wird der ursprüngliche Preis als Referenzwert gesetzt, wodurch der reduzierte Preis besonders attraktiv wirkt.
    • Onlineshops zeigen oft durchgestrichene Preise neben aktuellen Angeboten, um Kunden ein Gefühl von Wert zu vermitteln.
  • Premium-Produkte als Preisanker:
    • Ein Geschäft könnte bewusst ein extrem teures Produkt ausstellen, um andere Produkte daneben günstiger erscheinen zu lassen.
    • Beispiel: Ein Fernsehhändler präsentiert zuerst ein High-End-Modell für 5.000 Euro, bevor er das eigentliche Verkaufsmodell für 1.500 Euro zeigt – das fühlt sich danach wie ein Schnäppchen an.

2. Upselling und Premium-Angebote

Viele Unternehmen setzen bewusst teurere Alternativen ein, um die günstigeren Modelle attraktiver erscheinen zu lassen. Diese Strategie nennt sich auch Decoy-Effekt.

  • Restaurants und Menükarten:
    • Hochpreisige Gerichte werden gezielt an den Anfang der Speisekarte gesetzt. Kunden vergleichen unbewusst mit diesem Anker und empfinden andere Gerichte als „preiswert“.
    • Getränke in verschiedenen Größen: Ein kleines Bier für 4,50 €, ein mittleres für 5,50 € und ein großes für 6,00 €. Die mittlere Größe erscheint durch den höheren Anker (großes Bier) als das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Software-Preismodelle:
    • Basis-Version: 9,99 € pro Monat
    • Standard-Version: 19,99 € pro Monat
    • Premium-Version: 49,99 € pro Monat
    • Kunden tendieren oft zum Mittelpreis, da die höchste Option bewusst als übertrieben teuer dargestellt wird.

3. Zeitlich begrenzte Angebote und künstliche Verknappung

Der Anker muss nicht immer ein Preis sein. Zeitdruck und Verfügbarkeit sind ebenso starke Ankerpunkte:

  • „Nur noch 3 Stück verfügbar!“ → Der Anker für Knappheit sorgt für schnelle Kaufentscheidungen.
  • „Angebot gilt nur noch heute!“ → Der zeitliche Anker erhöht den Druck, sofort zu handeln.
  • „Mehr als 10.000 Kunden nutzen dieses Produkt!“ → Ein sozialer Anker für Beliebtheit und Vertrauenswürdigkeit.

4. Psychologische Preisgestaltung

Zahlen haben einen enormen Einfluss auf Kaufentscheidungen, selbst wenn die Differenz minimal erscheint:

  • Charm Pricing (99er Preise): Ein Produkt für 29,99 € statt 30 € wirkt deutlich günstiger, obwohl die Differenz nur 1 Cent beträgt.
  • Hohe Ankerwerte in Werbeanzeigen: Ein Autohersteller könnte zuerst ein Modell für 120.000 € zeigen, bevor er ein Mittelklasse-Modell für 45.000 € präsentiert – das zweite Auto erscheint dadurch preislich fairer.

5. Die Rolle von Zahlen und Vergleichen

Die Art und Weise, wie Zahlen präsentiert werden, kann Kaufentscheidungen massiv beeinflussen:

  • Ein Fitnessstudio könnte mit „Spare 500 € pro Jahr“ werben, statt „Nur 9,99 € pro Monat“. Die größere Zahl wirkt als stärkerer Anker.
  • Ein Luxusauto wird zuerst mit „Nur 2,5 % Zinsen auf die Finanzierung“ beworben, um den Gesamtpreis weniger relevant erscheinen zu lassen.

Warum funktioniert die Ankerheuristik so gut?

Die Ankerheuristik funktioniert, weil unser Gehirn effizient, aber nicht immer rational arbeitet. Wir verlassen uns auf mentale Abkürzungen, anstatt jede Entscheidung mühsam zu analysieren.

Psychologische Mechanismen dahinter:

  1. Kognitive Leichtigkeit: Anker geben uns eine schnelle Orientierung.
  2. Priming-Effekt: Der Anker bereitet unser Denken in eine bestimmte Richtung vor.
  3. Verlustaversion: Wenn ein Anker hoch ist, erscheint ein Rabatt als „Verlustvermeidung“.
  4. Soziale Normen: Menschen orientieren sich an vermeintlichen Standards.

Fazit: Die Macht des ersten Eindrucks

Die Ankerheuristik ist eines der mächtigsten psychologischen Prinzipien im Marketing. Ob Preisgestaltung, Upselling oder künstliche Verknappung – wer den richtigen Anker setzt, beeinflusst Kaufentscheidungen gezielt. Das Beste daran? Die meisten Kunden merken nicht einmal, dass sie beeinflusst wurden.

Für Unternehmen ist es daher entscheidend, Anker strategisch einzusetzen, um Umsätze und Kundenbindung zu maximieren. Wer die Ankerheuristik versteht, kann den Entscheidungsprozess subtil lenken und langfristig erfolgreich sein.

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