Dieser Guide zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist sehr umfangreich und richtet sich sowohl an Profis, als auch an totale Neueinsteiger. Wenn Sie schon Vorkenntnisse besitzen und sich zu einzelnen Themen informieren möchten, können Sie einzelne Kapitel überspringen.
Was ist Suchmaschinenoptimierung (SEO)?
Bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) geht es im Wesentlichen darum, eine möglichst gute Platzierung der eigenen Webseite in den sogenannten organischen Suchergebnissen zu erzielen. Wegen des riesigen Marktanteils von Google in Deutschland (96%) beschränkt sich dieser Artikel auf Google, wobei die beschriebenen Verfahren prinzipiell auf andere Suchmaschinen übertragbar sind. Im Gegensatz zu SEA (Search Engine Advertising), bei dem Anzeigen und Produktplatzierungen gekauft werden, gibt es bei SEO keine Möglichkeit, Platzierungen zu kaufen. Diese basieren ausschließlich auf der algorithmischen Bewertung von Rankingsignalen, mit dem Ziel, zu einer bestimmten Suchanfrage die für den Benutzer relevanteste Webseite zu finden.
Die Komplexikität von SEO hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Der Google Algorithmus wird „schlauer“, es kommen immer weitere Rankingfaktoren dazu und die Relevanz dieser Faktoren ist im stätigen Wandel. Angefangen bei der bestmöglichen Auswahl der Domain, Nutzen und Qualität des Inhalts sowie interne und externe Verlinkungen und unzähligen technische Aspekten spielt so gut wie jeder Bestandteil einer Webseite eine Rolle.
MARKTANTEIL VON GOOGLE IN DEUTSCHLAND: 96%
Warum ist Suchmaschinenoptimierung so wichtig?
In sehr vielen Unternehmen wird die Bedeutung von Suchmaschinen nach wie vor völlig unterschätzt. Wenn wir unsere Kunden fragen, weshalb bisher auf Suchmaschinenoptimierung verzichtet wurde, bekommen wir in den Regel immer die gleichen Antworten: zu kompliziert, zu teuer und langwierig. Wenn Sie nicht gerade ein riesiger Konzern mit Millionenumsäzen sind, setzen Sie Ihren Unternehmenserfolg leichtsinnig aufs Spiel. In den meisten Fällen sind Webseiten ohne SEO wertlos.
Deshalb zeigen wir Ihnen hier die wichtigsten 4 Gründe, warum Sie an der Suchmaschinenoptimierung nicht vorbeikommen.
1. Sie erreichen potenzielle Neukunden
Für die meisten Unternehmen ist Google die größte Trafficquelle, da nach Unternehmen und Produkten oft aktiv gesucht wird. Über die Suchmaschinen findet man häufig auch Angebote, die man so noch gar nicht kennt. Eine gut optimierte Seite sorgt also automatisch dafür, dass sich potenzielle Neukunden Ihr Angebot anschauen, ohne dass Sie dafür zahlen müssen.
2. Suchmaschinenoptimierung ist nachhaltig
Und damit kämen wir auch schon zum zweiten Punkt, denn gute Suchmaschinenoptimierung sorgt dafür, dass Sie über viele Jahre kontinuierlich Traffic generiert. Die technische Optimierung Ihrer Webseite ist eine einmalige Arbeit, die in Zukunft nur leicht angepasst werden muss. Unterschätzen sollten Sie die Arbeit allerdings trotzdem nicht, denn Ihre Inhalte müssen aktuell gehalten werden. Achten Sie auch unbedingt darauf, keine manipulativen Techniken (wie es häufig viele Agenturen tun) zu benutzen, sonst ist die Nachhaltigkeit stark gefährdet. Seien Sie besonders vorsichtig bei Angeboten wie „in 30 Tagen auf Seite 1“. Bei der Suchmaschinenoptimierung gibt es keine Versprechen, wenn man sich an die Regeln hält. Tut man dies nicht, ist eine Abstrafung oder sogar ein Ausschluss aus den Suchmaschinen möglich.
3. Suchmaschinenoptimierung bietet jedem eine Chance
Suchmaschinenoptimierung ist einer der wenigen Bereiche im Online-Marketing, in dem es letztlich egal ist, wie viel Budget zur Verfügung steht. So bietet SEO für jedes Unternehmen eine gute Chance, für relevante Suchbegriffe eine gute Position zu erreichen. Während es vor einigen Jahren noch fast unmöglich war, ohne komplizierte Tricksereien eine gute Position zu erschleichen, ist der Algorithmus von Google mittlerweile so gut, dass wenn Sie Ihre Hausaufgaben ordentlich erledigen, für jeden eine gute Position machbar ist.
4. SEO ist vergleichsweise kostengünstig
Suchmaschinenoptimierung muss nicht teuer sein, auch wenn andere Agenturen teilweise horrende Summen verlangen. So ist zum Beispiel die technische Suchmaschinenoptimierung in all unseren Webprojekten stets inklusive. Die Basis für ein gutes Ranking ist damit schon gelegt. Wenn Sie sich selbst um Ihre Inhalte kümmern und unsere Checkliste beachten, können Sie ganz ohne Kosten sehr viel erreichen. Wenn Sie nach dem Maximum streben, kann eine Agentur dafür sorgen, dass häufige Fehler vermieden werden, dass auf Google Updates reagiert werden kann und dass Sie gezielt Ihre Konkurrenz überholen können. Und das in einem überschaubaren Zeitraum zu relativ geringen Kosten.
Wie funktioniert Google?
Um eine Webseite für die Google-Suche zu optimieren, ist es wichtig zu verstehen, wie die Suchmaschine grundsätzlich funktioniert. Da es nahezu unmöglich ist, alle Webseiten in Echtzeit nach einer Suchanfrage zu durchsuchen und die relevantesten Webseiten herauszufiltern, werden diese von Google regelmäßig durchsucht und gespeichert. Der sogennante Crawler durchsucht das World Wide Web (www) automatisch, lädt Webseiten herunter und analysiert diese. Ziel der Analyse ist es zu ermit-teln, welche Webseite für welche Suchbegriffe relevant sind. Dieser auf diese Art und Weise aufgebaute Index dient dabei später als Grundlage einer Suchabfrage. Gibt ein Nutzer also einen Suchgebriff ein, wird der zuvor aufgebaute Index durchsucht und nicht die Originaldaten auf den Servern im WWW.
Google only loves you when everyone else loves you first. – Wendy Piersall
Die Rankingfaktoren von Google
Nicht ganz unerwartet stellt Google keine Liste aller Rankingfaktoren zur freien Verfügung. Im Gegenteil: Gab es vor einigen Jahren einigermaßen verlässliche Checklisten von externen Anbietern und Forschern, nach denen man sich richten konnte, unterscheiden sich die Faktoren mittlerweile nach der Nutzerintention, die hinter einer speziellen Suchanfrage steht. Die Rankingfaktoren unterscheiden sich also zwischen verschiedenen Branchen, wie zum Beispiel Finanzen, Gesundheit, Medien oder E-Commerce. Niemand, außer Google selbst, kennt diese Rankingfaktoren im Detail. Alle Angaben zu möglichen Rankingfaktoren beruhen daher auf Forschungen, eigenen Studien, Versuchen und der eigenen Erfahrung. Dass sich die Rankingfaktoren mit der Zeit verändern, macht es umso schwieriger.
Dear Bing, We Have 10,000 Ranking Signals To Your 1,000. – Love, Google
Doch Google selbst gibt zumindest die Richtung vor, die zu einer besseren Auffindbarkeit von Webseiten führen kann. So gibt es einen offiziellen „Startleitfaden zur Suchmaschinenoptimierung (SEO)“. Kernaussage dieses Dokumentes von Google: Sind die Nutzer eurer Webseite zufrieden, ist auch Google zufrieden und belohnt dies mit einem guten Ranking. Und genau das ist der auch der Ansatz, mit dem wir arbeiten und auf dessen Basis dieser Ratgeber beruht. Statt wie noch vor einiger Zeit üblich zu versuchen, mit Tricks die Suchmaschinen durch den Kauf von Verlinkungen auf die eigene Webseite zu überlisten, zum Beispiel durch das Spamen von Suchbegriffen, sogenannter Keywords, die Texte unlesbar machten oder Verlinkungen auf unsere Webseite zu kaufen, setzen wir auf nachhaltige Aspekte, wie korrekte und relevante Inhalte, saubere Programmierung der Webseite und viele weitere Faktoren, die im weiteren Verlauf im Detail erklärt werden.
Dabei steht immer der Nutzen für den User im Vordergrund. Wir optimieren für die Suchmaschine im Interesse der Menschen, die unsere Seite besuchen sollen. Selbst wenn es aktuell vereinzelt noch Methoden gibt, die (mal mehr, mal weniger) erfolgreich den Algorithmus überlisten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Methoden nicht mehr greifen. Dann wäre nicht nur die investierte Zeit in diese dubiosen Methoden verloren, sondern es wird sogar eine Strafe durch Google riskiert, die im schlimmsten Fall zum kompletten Ausschluss der Webseite aus den Suchergebnissen führen kann.
Die Google-Rankingfaktoren 2024
In einer Umfrage unter den einflussreichsten und erfahrensten SEO-Experten wurden diese nach der Wichtigkeit viele Rankingkriterien gefragt.
0% = unwichtig, 100% = maximal relevant
Praxisleitfaden – so geht SEO
Onpage-Optimierung
Suchmaschinenoptimierung wird grundsätzlich in zwei Hauptbestandteile unterteilt: Die Onpage-Optimierung, also die Maßnahmen, die direkt auf unserer Webseite ergriffen werden und die Offpage-Optimierung, das sind alle Maßnahmen, die wir außerhalb der Webseite ergreifen können.
Teil 1: Technische Onpage-Optimierung
In den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten technischen Voraussetzungen beschrieben, die eine Webseite erfüllen muss, um überhaupt die Chance auf ein gutes Ranking zu erhalten.
Mobile-Optimierung
Ob eine Webseite für mobile Endgeräte, besonders Smartphones optimiert ist, ist seit Anfang 2015 ein offiziell bestätigtes Rankingsignal. Somit wird es bei Suchen mit mobilen Endgeräten („mobile search“) nach diesbezüglich nicht optimierten Webseiten zu Rankingverlusten kommen. Wurden bisher die Desktop-Versionen der Webseiten in den Index von Google aufgenommen, so werden diese seit 26.03.2018 durch die mobilen Versionen ergänzt. Der sogenannte „mobile-first-Index“ trat in Kraft. Es ist also wichtiger denn je, dass die Webseite in einer optimierten mobilen Version angeboten wird. Damit Google also unsere Webseite als „mobile-friendly“ einstuft, sollten wir folgende Bedingungen erfüllen:
- Die Darstellungsgröße der Webseite passt sich automatisch an den Bildschirm und die Auflösung des Geräts an. Der Nutzer muss nicht zoomen oder horizontal scrollen. Texte lassen sich ohne Zoom auf jedem Endgerät bequem lesen.
- Adobe Flash wird komplett vermieden.
- Die Ladezeiten der Webseite ist generell ein wichtiges Rankingkriterium, in der mobilen Suche aber noch wichtiger, da die Internetgeschwindigkeit auf mobilen Endgeräten in der Regel geringer ist. Daher wurde in der mobilen Version noch gezielter auf die Ladegeschwindigkeit optimiert (mehr dazu Kapitel 3.1.4 „Page Speed“).
Ob eine Webseite von Google als „mobile-friendly“ eingestuft wird, kann man mit Googles Tool „Mobile-Friendy-Test“ überprüfen: https://search.google.com/test/mobile-friendly
Im Idealfall sieht ein Testergebnis dann so aus:
Duplicate Content
Duplicate Content („duplizierter Inhalt“) bedeutet, dass ein nahezu oder exakt gleicher Text oder Inhalt unter verschiedenen URLs erreichbar ist. Duplicate Content sollte immer vermieden werden, da der Inhalt einer Seite nur über eine URL erreichbar sein sollte. Ansonsten ist dem Google Algorithmus nicht klar, welche der verschiedenen URLs in den Rankings angezeigt werden soll. Man unterscheidet dabei zwischen internem und externem Duplicate Content.
Interner Duplicate Content entsteht alleine dadurch, dass der gleiche Inhalt einer Webseite unter mindestens zwei verschiedenen URLs innerhalb einer Webseite erreichbar ist. Von externem Duplicate Content spricht man, wenn der gleiche Inhalt einer Seite unter verschiedenen Domains erreichbar ist.
Ursachen für Duplicate Content können sein:
- eine Webseite wird auf einen neuen Server und eine andere Domain umgezogen, die alte Webseite und Domain aber nicht gelöscht.
- kaufen von Content, sodass dieselben oder ähnliche Texte eventuell auf vielen Webseiten erscheinen.
- Texte werden einfach von anderen Webseiten kopiert und erscheinen so auf vielen verschiedenen Webseiten. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Wikipedia, diese Artikel werden sehr oft auf andere Webseiten kopiert.
- Texte und Inhalte werden absichtlich auf anderen Seiten oder Domains dupliziert, um insgesamt eine höhere Sichtbarkeit in den Suchmaschinen zu erzielen. Dies ist jedoch ein eindeutiger Manipulationsversuch und wird von Google, falls erkannt oder gemeldet, bestraft.
Es gibt also viele Gründe für Duplicate Content und nur in den wenigsten Fällen handelt es sich dabei um absichtliche Manipulationsversuche um das Ranking zu beeinflussen. Das weiß natürlich auch Google und so führt Duplicate Content nicht sofort zu einer Abstrafung und einem Rankingverlust. Trotzdem gilt es Duplicate Content zu vermeiden, da es unter anderem zu schwerwiegenden Schwankungen in den SERPs kommen kann, da Google nicht unterscheiden kann, welche der Seiten nun die mit dem relevanteren Inhalt ist und deshalb zwischen den URLs hin und herwechselt.
Lässt sich Duplicate Content auf einer Webseite nicht verhindern, gibt es eine Methode, Google zu zeigen, welche der Seiten das Original ist und wird diese in den SERPs bevorzugt behandeln. Google bezeichnet dies als „autorisierte Seiten“ die sich folgendermaßen definieren lassen:
Um festzulegen, welche die bevorzugte Version ist, fügen Sie im <head> aller anderen Seiten mit dem gleichen oder ähnlichen Inhalt folgendes HTML-Tag ein:
<link rel=“canonical“ href=“https://beispiel.de/originalseite“/>
URL-Optimierung
In das Thema URL-Optimierung steigen wir mit einer Beispiel-URL ein, wie man sie in ähnlicher Form vielfach im Netz finden:
http://firmenname.de/post?ID=77&483fhv829
Für meine Begriffe liegt hier ein fast perfektes Beispiel für eine sehr schlechte URL bei der selbst ein Laie erkennt, dass diese URL weder für einen Nutzer noch eine Suchmaschine nützlich ist. Doch schauen wir uns diesen Link einmal genauer an. Den Teil der URL, über den wir sprechen, markiere ich in blau.
http://firmenname.de/post?ID=77&483fhv829
Zunächst einmal das verwendete Protokoll, hier in blau markiert. Lange Zeit war http der Standard. Doch nicht nur aus sicherheits- und rechtlichen Gründen (https ist nach der neuen EU-DSGVO für fast alle Webseiten Pflicht) ist https die erste Wahl, sondern auch aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung. Es gilt als ziemlich sicher, dass eine Verschlüsselung der Webseite ein Rankingfaktor ist. Doch nicht nur Rankingverluste drohen, wenn die Webseite nicht auf https umgestellt wird, sondern auch ein Verlust des gesamten oder zumindest eines Großteil des Traffics. Denn immer mehr Webbrowser warnen vor Webseiten ohne Verschlüsselung oder blockieren diese Seiten sogar komplett. Setzen Sie also bitte immer eine SSL-Verschlüsselung ein!
http://firmenname.de/post?ID=77&483fhv829
Am Domainnamen gibt es nichts auszusetzen. Kurz und knapp, der User weiß, bei wem er landet, wenn er den Link klickt. Halten Sie die Domain so kurz wie möglich und verzichten Sie auf Bindestriche.
http://firmenname.de/post?ID=77&483fhv829
Auch bei der Top-Level-Domain .de gibt es nichts auszusetzen.
http://firmenname.de/post?ID=77&483fhv829
Das größte Problem dieser URL ist jedoch eindeutig der Pfad. Nicht nur Google hat Probleme damit, zu verstehen, was hinter diesem Link steckt. Auch potentielle Webseitenbesucher scheuen sich einen Link anzuklicken, deren Ziel nicht im entferntesten zu erahnen ist. Hier müssen wir also ansetzen.
Die perfekte URL könnte so aussehen: https://firmenname.de/thema
Wie bereits besprochen setzen wir natürlich auf https und behalten unsere Domain bei. Der Pfad sieht allerdings etwas anders aus als vorher und für jeden Menschen und jede Suchmaschine ist sofort ersichtlich, um welches Thema es sich auf der Zielseite dreht.
In einem Interview mit Matt Cutts (Softwarentwickler bei Google) verriet er die perfekte Länge für diesen Pfad, nämlich 3-5 Wörter. Jedes zusätzliche Wort erhält weniger Gewichtung. Diese Wörter sollten am besten mit Bindestrichen, nicht mit Unterstrichen, getrennt werden. Das Keyword, welches wir für diesen Artikel in den Suchergebnissen gelistet haben möchten, steht ganz am Anfang des Pfades. Die URL ist für Mensch und Suchmaschine lesbar und erfüllt somit alle Anforderungen an eine gute URL.
Page-Speed Optimierung
Webseitennutzer hassen langsame Webseiten. Das weiß auch Google und deshalb ist die Ladegeschwindigkeit einer Webseite ein sehr wichtiger Rankingfaktor. Google misst die Performance einer Webseite sehr genau und belohnt schnellere Webseiten mit einem besseren Ranking. Dieser Effekt scheint in den letzten Jahren immer weiter zugenommen zu haben. Doch was ist für Google schnell und was ist langsam?
Eine offizielle Zahl gibt es dazu von Google wieder einmal nicht. John Mueller, Senior Webmaster Trend Analyst von Google, gab uns 2016 per Twitter einen Hinweis. In diesem Tweet sprach er davon, dass er auf eine Ladezeit von etwa 2 bis 3 Sekunde ziele. Wir können also davon ausgehen, dass unsere Seite für Google als schnell gilt, wenn wir uns in dieser Region bewegen.
Im Folgenden wird beschrieben, wie die Ladezeit einer Webseite optimiert werden kann. Google stellt uns zur Hilfe ein Tool zur Überprüfung der Ladezeiten zur Verfügung, die sogenannten Pagespeed Insights. Dieses Werkzeug liefert gute Anhaltspunkte und wichtige Tipps für die Optimierung. Hier wird die Performance der Webseite auf einer Skala von 0-100 eingestuft. Wichtig zu beachten dabei ist, dass man nicht blind versuchen sollte, alle Optimierungsvorschläge abzuarbeiten. Nicht alle Vorschläge sind auf der zu optimierenden Webseite anwendbar oder können diese sogar beschädigen. So schlägt Google meist vor, HTML, CSS oder JS Dateien zu komprimieren oder zusammenzufügen, was generell eine sinnvolle Idee ist. Je nach Anwendungsfall kann es aber zu Beschädigungen der Webseite kommen. Außerdem führen nicht alle Vorschläge direkt zu kürzeren Ladezeiten und es macht in der Regel wenig Sinn, mehrere Stunden oder gar Tage damit zu verbringen, ohnehin schon kleine HTML oder CSS Dateien zu komprimieren, wenn wir ein 4 MB großes Bild auf der Startseite laden müssen. Hier muss also unbedingt priorisiert und nicht blind Googles Liste abgearbeitet werden. Damit Ihre Webseite schnell lädt, halten Sie sich an folgende Punkte:
- Bilder optimieren: In den meisten Fällen der wichtigste Punkt für eine schnellere Webseite. Einige Webseiten enthalten viele, große und qualitativ sehr hochwertige Fotos. Hier müssen wir also eine Balance zwischen Dateigröße und Qualität finden. Verringern Sie die Bildgröße so weit, dass Sie mit dem Ergebnis der Qualität noch zufrieden sind. Wenn Sie kein Photoshop oder eine andere Bildbearbeitungssoftware besitzen, können Sie folgende Tools verwenden, um Ihre Bilder zu verkleinern:
– https://compressjpeg.com
– https://www.bildverkleinern.com - CSS, HTML und Javascript Dateien reduzieren: Wie bereits erwähnt ist es sinnvoll, CSS, HTML oder Javascript Dateien zu reduzieren oder zusammenzufassen. Diese Aufgabe sollte man dringend einem Programmierer überlassen und keinesfalls automatische Tools oder Plugins verwenden, wenn man sich nicht im Klaren darüber ist, welchen Schaden man anrichten bzw. wie man diesen wieder beheben kann. Google bietet sogar fertig optimierte Dateien direkt zum Download an, nachdem man den Page Speed Test durchgeführt hat. Auch hier gilt: Überlassen Sie diese Arbeit einem Programmierer.
- Antwortzeit des Servers reduzieren: Ein Problem, welches unglaublich viele Ursachen haben kann. Mögliche Gründe sind langsame Datenbankabfragen, CPU – Engpässe oder Speichermangel. Generell sollte man darauf achten, seine Webseite auf schnellen und hochverfügbaren Servern zu hosten. Wir setzen bei unseren Projekten ausschließlich auf Server mit dedizierter SSD-Festplatte, welcher uns in der Regel oft mehr als eine Sekunde Ladezeit einspart. Natürlich ist dies nicht immer notwendig, auch Optimierungen eines schwächeren, vorhandenen Servers können das Problem beheben und die Ladezeiten optimieren. Google empfiehlt im Übrigen eine Serverantwortzeit von unter 200ms.
Alternativ zu Google Page Speed Insights empfehle ich das Tool Pingdom (pingdom.com). Dieses erlaubt einen noch tieferen Einblick in die Seitenladestruktur.
Crawling und Indexierung
Damit Google unsere Webseite nun auch in den Index aufnimmt und in der Suche zu finden ist, helfen wir dem Crawler ein wenig auf die Sprünge (er würde unsere Webseite, sofern Sie verlinkt ist, auch von selbst finden. Dies dauert in der Regel jedoch deutlich länger), in dem wir eine XML-Sitemap bei Google einreichen. Diese XML-Sitemap wird direkt über die sogenannte Google Search Console eingetragen. Sollten Sie die Google Search Console noch nicht nutzen, können Sie Ihre Webseite dort kostenlos freischalten (www.google.com/webmasters/tools/?hl=de). Im Unterpunkt Optimierung -> Sitemaps haben wir hier die Möglichkeit, unsere XML-Sitemap hochzuladen. Diese XML-Datei ist eine Liste mit all unseren URLs, die auf der Webseite vorhanden sind. Eine solche Datei kann von einem Programmierer oder von diversen Onlinetools (z.B. https://www.xml-sitemaps.com/) erstellt werden.
Eine weitere Möglichkeit, der dem Crawler seine Arbeit zu erleichtern, ist der Einbau einer HTML-Sitemap auf Webseite. Diese stellt im Prinzip ein Inhaltsverzeichnis dar und ist nicht nur für die Suchmaschine eine Hilfe, sondern auch für Nutzer. Diese Datei hilft dem Crawler Seiten mit wenigen Links oder im Menü sehr tief verschachtelte Seiten schneller zu finden. Die meisten CMS bieten eine Erstellung der Sitemap direkt im Backend an, ansonsten helfen auch hier diverse Onlinetools weiter (auch hier eignet sich https://www.xml-sitemaps.com/ hervorragend).
User Signals
Als User Signals bezeichnen wir die Signale, die ein Nutzer bei der Verwendung der Webseite unbewusst an Google sendet. Diese Signale spielen eine wichtige Rolle in der Suchmaschinenoptimierung und sorgen gleichzeitig dafür, dass für ein gutes Nutzererlebnis optimiert wird. Zu den geläufigen User Signals gehört die Verweildauer auf einer Webseite, die CTR (Click-Through-Rate, also der prozentuale Anteil der Personen, die unsere Seite in Google finden und diese auch anklicken) und die sogenannte Bounce-Rate (auch Absprungrate genannt, ist die Anzahl der Nutzer, die unsere Webseite nach dem ersten Seitenaufruf wieder verlassen). Die Bounce-Rate ist allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen, da es nicht unbedingt ein schlechtes Signal sein muss, wenn ein Nutzer die Webseite nach der ersten Seite wieder verlässt. Er kann sowohl sofort die gesuchten Informationen erhalten haben oder aber mit der Webseite aus verschiedenen Gründen unzufrieden sein (zu lange Ladezeit, nicht für Mobilgeräte optimiert oder der gewünschte Inhalt ist nicht vorhanden). Wie können wir diese User Signals beeinflussen? Folgende Maßnahmen, die die User Signals betreffen, können wir vornehmen:
Webseite für Mobilgeräte optimieren
Ladezeiten optimieren
Optimierung der Metadescription und des Titles
Optimierung des Contents
Teil 2: Inhaltliche Onpage-Optimierung
Nachdem wir mit der technischen Onpage-Optimierung die Basis für eine gute Position in den Suchmaschinen geschaffen haben, geht es jetzt an die inhaltliche Onpage-Optimierung. Um hier erfolgreich zu sein, ist es notwendig guten, also korrekten und für den Benutzer nützlichen, Inhalt zu liefern Vor einigen Jahren waren die technischen Aspekte oft ausreichend, um ein gutes Ranking zu erzielen. Auch mit schwachem Content war dies mit einigen technischen Tricks möglich. Diese Zeiten sind nun aber vorbei und der Algorithmus kann sehr gut erkennen, ob unsere Seite wirklich relevant ist oder ob wir nur auf ein gutes Ranking zielen. In Zukunft wird dieser Punkt immer wichtiger und es lohnt sich, bei diesem Thema die meiste Zeit zu investieren.
Keywords und Keywordrecherche
Die Basis jeder inhaltlichen Suchmaschinenoptimierung sind die Keywords und die Keywordrecherche. Wir müssen uns also überlegen, für welche Suchbegriffe unsere Webseite gefunden werden soll. So gehen Sie dabei vor:
Schritt 1: Wenn Sie bereits eine Webseite haben, schauen Sie sich in der Google Search Console an, für welche Suchbegriffe die Webseite aktuell gefunden wird. Nachdem Sie sich angemeldet haben, klicken Sie links im Menü auf „Leistung“. Hier sehen Sie, nach welchen Suchbegriffen User suchen, um Ihre Webseite zu finden. Sie können herausfinden, wie oft nach bestimmten Suchbegriffen gesucht wurde, bei denen Ihre Webseite angezeigt wurde und wie oft auf Ihre Webseite geklickt wird.
Schritt 2: Auch im nächsten Schritt bedienen wir uns bei Google. Hier geben Sie einfach Ihren Firmennamen (ich nehme für diesen Guide als Beispiel einen unserer Kunden, die Dr. Jung Zahnklinik) in die Suchmaske ein und schauen uns zwei bestimmte Bereiche an. Fangen wir ganz oben an:
Google schlägt uns hier noch bevor wir unsere Suchanfrage starten einige Suchbegriffserweiterungen vor, nach der andere Nutzer häufig suchten. In unserem Beispiel scheinen die Themen Kosten, Öffnungszeiten, Bewertungen und die Zweigstelle in Frankfurt interessant zu sein. Auf diese sehr einfache Art und Weise finden wir sehr schnell heraus, welche Themen rund um unseren Suchbegriff für potentielle Webseitenbesucher interessant sein könnten.
Diese Methode können wir natürlich später auch auf all unsere anderen gefunden Keywords anwenden, um weitere interessante Themen und Keywords zu diesem Begriff zu finden. Aktivieren wir nun die Suche und scrollen ganz nach unten, finden wir einen Bereich, den Google „Ähnliche Suchanfragen“ nennt. Mit „Ähnliche Suchanfragen“ zeigt uns Google, welche anderen Suchbegriffe mit unserem in Verbindung stehen. Auch hier finden wir einige sehr interessante Keywords, die wir unserer Sammlung vorerst hinzufügen.
Schritt 3: Im nächsten Schritt widmen wir uns dem Google Keyword Planer. Mit diesem Tool können wir sowohl neue Suchbegriffe finden, als auch das Suchvolumen abfragen. In unserem Beispiel suchen wir neue Suchbegriffe rund um das Thema „Invisalign“.
Wir bekommen im Keyword Planer eine Vielzahl von Keywords, die mit unserem Thema in Verbindung stehen. Außerdem erhalten wir hier einen Einblick in die monatlichen Suchanfragen (in unserem Beispiel auf das Bundesland Hessen beschränkt) und in die Wettbewerbssituation. Dies sind zwei sehr wichtige Indikatoren, ob es sich später lohnt, für ein Keyword zu optimieren.
Wie wir in unserem Beispiel sehen, hat „Zahnspange Erwachsene“ verhältnismäßig wenig Suchanfragen und einen hohen Wettbewerb. Dieses Keyword wird dementsprechend zumindest zu Beginn nicht in unserem Fokus stehen. Viel interessanter dagegen ist das Keyword „Zahnspange“, mit 1.900 monatlichen Suchanfragen und einem geringen Wettbewerb. Wichtig: Die Angabe des Wettbewerbs sollte nur ein Richtwert sein. Diese Angabe bezieht sich nämlich eigentlich auf Google Ads und muss nicht unbedingt mit der organischen Suche in Verbindung stehen. In der Regel sind aber umkämpfte Anzeigenplätze bei AdWords ein Hinweis auf eine hohe Wettbewerbssituation in der organischen Suche.
Schritt 4: Ein weiteres, gutes Tool zur Keywordrecherche ist ubersuggest (https://neilpatel.com/de/ubersuggest/), welches ähnlich funktioniert wie der Keyword Planer.
Nach diesen 4 Schritten kommen schnell sehr viele Keywords zusammen. Es ist also Zeit, diese zu sortieren. Wir teilen unsere Keywords nun in 4 verschiedene Kategorien ein:
1.) Transactional Search (DO): Mit diesen Suchbegriffen soll eine Transaktion erzielt werden. Einige Beispiele aus unserem Projekt dafür sind:
„Dr. Jung Zahnklinik Termin“
„Zahnklinik Jung Telefonnummer“
„Jung Zahnklinik Kontakt“
2.) Informational Search (Know): Der User sucht nach einer statischen Information, ohne interagieren zu wollen. Zum Beispiel:
„Invisalign“
„Zahnimplantate“
„Zahnarztangst“
3.) Simple Informational Search (Know Simple): Der User sucht eine schnelle Antwort auf eine einfache Frage.
„Wie oft sollte ich zur Zahnreinigung gehen?“
„Wie viele Zähne hat der Mensch?“
4.) Navigational Search (GO): Der User sucht eine ganz bestimmte Webseite.
„Dr. Jung Zahnklinik“
„Zahnklinik Jung Pfungstadt“
Als nächstes teilen wir innerhalb unserer Keywordgruppen noch einmal nach 3 verschiedenen Kategorien auf: Head-, Mid- und Longtailkeywords. Headkeywords sind sehr allgemein gehaltene, kurze Keywords mit hohem Suchvolumen aber geringer Wahrscheinlichkeit einer Conversion, in unserem Beispiel wären das:
„Zahnklinik“
„Zahnarzt“
Beispiele für Midkeywords, welche ein etwas geringeres Suchvolumen und höhere Wahrscheinlichkeit einer Conversion haben, wären:
„Zahnklinik in Darmstadt“
„Zahnarzt in Frankfurt“
„Zahnklinik für Zahnarztangst“
Unsere wertvollsten Keywords sind die sogenannten Longtailkeywords. Diese haben zwar in der Regel ein relativ geringes Suchvolumen, die Konkurrenz ist allerdings geringer und die Wahrscheinlichkeit einer Conversion sehr hoch:
„Zahnklinik Darmstadt Termin vereinbaren“
„bester Zahnarzt in 64319 Pfungstadt“
„Zahnarzt für Angstpatienten Frankfurt“
Mit der Keywordanalyse haben wir nun die Grundlage für unsere inhaltliche Onpage-Optimierung gelegt.
Search-Snippets
Der erste Berührungspunkt eines Suchenenden mit einer Webseite das sogenannte Search-Snippet, welches aus Title URL und Meta-Description besteht.
Geben wir Google keinen Title und keine Meta-Beschreibung vor, wird Google diese Informationen selbstständig generieren und dazu (nicht immer) passende Informationen aus unserer Zielseite auswählen. Sowohl Title als auch die Meta-Description gehören zu den wichtigsten Elemente der Suchmaschinenoptimierung und sollten daher unbedingt von uns vorgegeben werden. Sollten Titlen und Meta-Beschreibung allerdings nichts im dem Inhalt selbst zu tun haben oder zu sehr vom eigentlich Inhalt abweichen, wird dies von Google erkannt und der Algorithmus diese Angaben wieder selbst erzeugt. Das Search-Snippet setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
Page-Title
Der Title ist für Google das wichtigste Auszeichnungselement der Webseite und daher ein sehr wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Im Title signalisieren wir der Suchmaschine, um welches Thema es auf unserer Zielseite geht. Wodurch aber zeichnet sich ein guter Title aus?
- Jede URL sollte einen eigenen, individuellen Title besitzen.
- Das Keyword, für das wir ranken möchten (in diesem Fall „Invisalign“), sollte im Title vorkommen, wenn möglich an erster Stelle.
- Der Title sollte für den User optimiert sein, also einen Mehrwert bieten und zum Klicken anregen.
- Die optimale Länge besteht aus maximal 55 Zeichen
Meta-Description
Die Meta Description an sich sendet zwar nur ein schwaches Rankingsignal an Google, durch eine attraktive Beschreibung kann aber die CTR erhöht werden, was nicht nur positiv für unseren direkten Traffic ist, sondern auch eine Rolle für die User Signals spielt, welche wiederum wichtige Rankingfaktoren sind. Eine gute Meta-Description gehört also zur Suchmaschinenoptimierung dazu. Für eine gute Meta Description gilt:
- Jede Seite sollte eine eigene, individuelle Beschreibung besitzen.
- Nicht mehr als 156 Zeichen, der Rest wird abgeschnitten.
- Die wichtigsten Keywords der Zielseite sollten vorkommen.
In unserem Beispiel sieht das optimierte Search-Snippet so aus:
Rich-Snippets
Rich Snippets stellen eine Erweiterung der standardmäßigen Snippets Title, URL und Meta-Description dar. Diese können zum Beispiel Bewertungssterne (wie in unserem Beispiel oben), Verlinkungen, Preisangaben oder Termine sein. Diese Informationen müssen im Quellcode der Webseite hinterlegt werden, werden aber nur von den Suchmaschinen gesehen und von diesen automatisch ausgewählt und angezeigt. Die Angabe der Bewertungen sind durch die auffälligen, orangenen Sterne nicht nur ein Eyecatcher in den Suchergebnissen, sondern bei entsprechend guten Bewertungen auch ein Vertrauenssignal und regen somit zum Klicken an.
Seitenaufbau und Textoptimierung
Die Zeiten von sogenannten „SEO-Texten“, in denen eine bestimmte Keyworddichte eingehalten werden „musste“, sind vorbei. Die Suchmaschinenoptimierung hat sich über die letzten Jahre massiv gewandelt. Vielmehr geht es heute darum, qualitativ hochwertige Inhalte mit Mehrwert zu liefern. Trotzdem gibt es natürlich auch aus SEO-Sicht noch einige Punkte, die zu beachten sind:
- Jeder Text auf unserer Webseite ist einzigartig und bietet einen gewissen Mehrwert für den Besucher der Webseite.
- Das Thema wird nicht unnötig in die Länge gezogen, um ein Keyword oder bestimmte Keywordphrasen so oft wie möglich zu verwenden. Google ist es prinzipiell egal, wie viele Wörter auf einer Seite vorkommen. Dass trotzdem Webseiten besser ranken, die längere Texte verwenden, liegt schlicht und ergreifend daran, dass kurze Texte eher selten einen Mehrwert für den Nutzer bieten.
Anzahl der Wörter im Verhältnis zur Platzierung in den Google Surchergebnissen (Platz 1-10):
- Auf vielen Seiten bringen wir Inhalte mit ein, die Mitbewerber in diesem Zusammenhang nicht direkt verwenden, wir aber einen Mehrwert darin sehen.
- Unser Keyword, für welches unsere Seite ranken sollte, darf und sollte natürlich vorkommen. Wir achten aber darauf, dass wir dieses in einem natürlichen Maß verwenden. Außerdem verwenden wir ähnliche Versionen und Wortvariationen unseres Hauptkeywords. Wichtige Stellen für unser Hauptkeyword sind in der Überschrift (h1), dort möglichst am Anfang und innerhalb der ersten ein bis zwei Sätze unseres Textes.
- Wir vermeiden Textwüsten und gestalten unsere Seite abwechslungsreich. Dabei benutzen wir Aufzählungen, markieren wichtige Wörter (nicht nur, aber auch unser Hauptkeyword) fett, verwenden nach Möglichkeit aussagekräftige Bilder, Grafiken und Videos. Auch hier gilt es darauf zu achten, alles in einem natürlichen Rahmen zu halten. Jedes mal das Keyword fett zu schreiben oder ganze Sätze zu markieren, ist weder für Google noch den Nutzer sinnvoll.
- Ein weiterer wichtiger Faktor ist die sogenannte Freshness. Wir versuchen nach Möglichkeit unsere Seiten möglichst aktuell zu halten um Google zu signalisieren, dass unsere Seite gepflegt ist und aktuelle Inhalte bietet.
- Wenn es sinnvoll ist, auf eine externe Seite zu verweisen, ist dies in Ordnung. Wir achten aber darauf, Werbelinks mit dem „nofollow“ Attribut zu versehen.
Interne Verlinkung
Die interne Verlinkung, also die Verlinkung zwischen den einzelnen Seiten des Webauftritts, ist nicht nur für die Nutzer sinnvoll, sondern auch wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung. Eine gute interne Verlinkung kann zu einer besseren und schnelleren Indexierung von Unterseiten führen. Beachten Sie dazu Folgendes:
- Die wichtigsten Links befinden sich im Content-Bereich der Webseite, nicht in einer Seitenleiste oder im Footer.
- Alle Links sind klar als Links erkennbar (farbig und/oder fett oder unterstrichen)
- Wir wählen einen verständlichen Ankertext, sodass der Nutzer sich vorstellen kann, welchen Inhalt die Zielseite besitzt.
- Alle Links stehen im direkten Zusammenhang zum Text.
Bilder
Bilder und Grafiken können das Ranking einer Seite beeinflussen, wenn sie in dem Bereich vorkommen, der für Nutzer auf den ersten Blick sichtbar ist und thematisch zum Thema passen. Die Bildanalyse von Google ist mittlerweile so ausgereift, dass Google in der Lage ist zu erkennen, was ein Bild darstellt. Außerdem gehören Bilder zu einem abwechslungsreichen Medienmix dazu und steigern, wenn richtig eingesetzt und zum Thema passend, die Attraktivität einer Seite. Da die Ladezeit ein sehr wichtiger Rankingfaktor ist, sollten die Bilder unbedingt komprimiert werden. Außerdem wählen wir sinnvolle Dateinamen, mit „bild1.jpg“ kann Google nur wenig anfangen. Wir nutzen also auch für unsere Dateinamen Keywords, natürlich nur, wenn diese thematisch passen.
Mit dem sogennanten „alt-Attribut“ beschreiben wir das Bild etwas genauer. Diese Beschreibung wird angezeigt, wenn der Browser aus technischen Gründen das Bild nicht anzeigen kann. Wir achten darauf, das Hauptkeyword zu verwenden. Für Suchmaschinen optimierte Bilder helfen nicht nur unserer Webseite zu einem besseren Ranking, sondern können auch in der Google-Bildersuche gute Positionen einnehmen, welche unserer Webseite wiederum mehr Traffic beschert.
Videos
Das Vorhandensein eines Videos auf einer Webseite ist für Google ein Rankingsignal, weil es in den meisten Fällen den Nutzwert für die Besucher erhöht. Wir versuchen also, unsere wichtigsten Contentseiten mit Videos aufzuwerten. Dabei achten wir auf folgende Punkte:
- Die Videos sind mindestens 20 Sekunden lang
- Wir achten auf technische und inhaltliche Qualität. Können wir dies nicht gewährleisten, verzichten wir lieber auf ein Video.
- Natürlich muss der Inhalt des Videos einen Bezug zum Inhalt der Seite.
Sonstige Webseiteninhalte
Flash: Wir verzichten auf unserer Webseite komplett auf Flash-Inhalte. Da Flash auf Apples iOS Betriebssystem nicht unterstützt wird und auch in immer mehr Browsern Probleme macht oder sogar ganz blockiert wird, ist wenig über Flash als Rankingfaktor bekannt. Aus den oben genannten Gründen sollte aber ohnehin auf Flash verzichtet werden.
pdf-Dateien: Auch pdf-Dateien können von Google indexiert werden und tauchen sogar relativ häufig in den Suchergebnissen auf. Generell gilt für die Inhalte dieser Dateien das gleiche wie für unsere Webseite. Zusätzlich achten wir aber auf folgende Dinge:
- Text innerhalb von Bildern kann nicht erkannt werden. Wir achten also darauf, jeglichen relevanten Text als Text einzubinden.
- Wir wählen beim Speichern unserer Datei eine gute Kompression, um die Datebank größemöglichst kleinzuhalten. Die Ladezeiten spielen auch bei pdf-Dateien eine Rolle.
- Die wichtigsten Keywords sollten im Namen der pdf-Datei vorkommen.
- Wir füllen alle Metadaten wie Titel, Verfasser Thema und Stichwörter aus.
Offpage-Optimierung
Nachdem wir in der Onpage-Optimierung viele technische und inhaltliche Voraussetzungen für ein gutes Google Ranking geschaffen haben, widmen wir uns jetzt der zweiten großen Säule der Suchmaschinenoptimierung: Der Offpage-Optimierung. Bei der Offpage-Optimierung geht es um die externen Einflüsse auf unsere Webseite, also externe Links, auch Backlinks genannt.
Backlinks und Linkjuice
Auch wenn der Inhalt einer Webseite und die Nutzererfahrung immer mehr an Einfluss gewinnen, gehören Backlinks weiterhin zu den wichtigsten Signalen für Google. Links werden von Google unterschiedlich stark gewichtet und bewertet. Dabei spielt sowohl die Quantität, vor allem aber die Qualität dieser Links eine große Rolle. Bekommen wir also einen Link von einer qualitativ hochwertigen Webseite vergibt dieser Link sogenannten „Linkjuice“ an unsere Webseite weiter. Linkjuice bezeichnet sämtliche Eigenschaften, die mit einem Link von einer Webseite zu einer anderen übertragen wird. Diese Eigenschaften sind zum Beispiel der PageRank (seit 2016 nicht mehr öffentlich von Google aufgeführt, bezeichnet aber die Wertigkeit einer Webseite auf einer Skala von 0-10.) Diverse Dritt-Tools berechnen diesen Wert weiterhin, z.B. sistrix.de. Auch der TrustRank (Beim TrustRank-Verfahren werden Webseiten, welche von vertrauenswürdigen Seiten verlinkt werden, selbst als vertrauenswürdig eingestuft) wird weitergegeben.
Unterscheiden müssen wir auch zwischen sogenannten „follow“ und „nofollow“ Links. Links, die als „nofollow“ gekennzeichnet werden, vererben ihren Linkjuice nicht weiter und werden vom Crawler nicht berücksichtigt. In der Regel sollten unbedingt nicht vertrauenswürdige Inhalte oder bezahlte Links mit „nofollow“ gekennzeichnet werden. Auch wenn „nofollow“-Links keinen Linkjuice vererben, sind diese nicht vollständig nutzlos. Zum einen tragen sie zu einem gesunden und natürlichem Linkbild bei, denn Webseiten, welche nur „follow“-Links besitzen, sind schnell verdächtig. Zum anderen erzielen Links auch immer Traffic auf unsere Webseite, was bei all der Suchmaschinenoptimierung nicht außer acht gelassen werden sollte. Denn im Endeffekt geht es ja darum, den Traffic auf unserer Webseite zu steigern. Wir nehmen also alle (guten) Links mit, die wir kriegen können.
Wie bekommt man gute Backlinks?
Wir haben uns nun angeschaut wie wir gute Links von schlechten unterscheiden. Nun stellt sich also die Frage: Wie bekommt man denn gute Backlinks? Matt Cutts sagte dazu einmal: „Dein Ziel sollte es nicht sein, Links natürlich aussehen zu lassen. Dein Ziel sollte sein, dass deine Links natürlich sind!“.
Es macht also wenig Sinn, Links zu kaufen oder aus unseriösen Quellen zu beziehen und diese möglichst natürlich aussehen zu lassen. Auch wenn dies oft verlockend ist und diverse Anbieter mit „Platz 1 in 30 Tagen“ werben: lassen Sie sich darauf nicht ein. Selbst wenn wir kurzzeitigen Erfolg mit diesen Methoden haben könnten, auf Dauer schadet es der Webseite und wir haben nicht nur Zeit und Geld verschwendet, sondern es kostet weitere Zeit und Geld diesen eventuellen Schaden wieder zu beheben. Die beste Methode um natürliche und gute Backlinks zu erhalten gibt Google uns vor: generiere qualitativ hochwertigen Content. Lesenswerte Inhalte werden im Internet ganz von selbst verlinkt. Das sind natürlich unsere wertvollsten Links.
Weitere Methoden und Tipps zur Generierung von hochwertigen Backlinks an unserem Beispiel der Dr. Jung Zahnklinik, welche aber natürlich auch für alle anderen Webseiten gelten:
- Wir nutzen unsere Beziehungen. Die Chefärzte der Zahnklinik veröffentlichen regelmäßig Publikationen oder halten Vorträge. Hier lassen sich hervorragend gute Links generieren.
- Wir schreiben und veröffentlichen Artikel in relevanten Zeitungen oder Blogs, in unserem Beispiel etwa zwp-online.info oder dentalmagazin.de oder auch die Medizin- und Gesundheitssparten der großen Zeitungen wie Focus oder Bild. Auch wenn es hier in der Regel nur „nofollow“-Links gibt, lässt sich ab und zu bei sehr gutem und einmaligem Inhalt verhandeln.
- Infografiken bekommen oft mehr Aufmerksamkeit als reiner Text und werden zudem sehr gerne verwendet. Da die Quelle angegeben werden muss, haben wir hier eine schöne Möglichkeit, gute Links aus themenrelevanten Quellen zu erhalten.
- Die Dr. Jung Zahnklinik spendet an Hilfsorganisationen. Die meisten solcher Organisationen bedanken sich mit einem Link.
- Linktausch: Kein ganz einfaches Thema, da ein Linktausch im Normalfall schon nicht mehr als natürlich gelten kann. Es gibt aber Ausnahmen, in unserem Beispiel eine Kooperation mit einem Schönheitschirurg. Da es einige Patienten gibt, die sowohl den Schönheitschirurgen als auch die Klinik aufsuchen, nutzen wir diese Synergie auch in unserem Backlinkaufbau.
- Wir schauen uns unsere Konkurrenten an, am besten solche, die wichtige Platzierungen vor uns einnehmen. Wir sollten versuchen, gute und sehr gute Backlinks auch von unserer Konkurrenz zu erhalten.
Abschließend bleibt zu sagen: setzen Sie beim Backlinkaufbau unbedingt auf Qualität statt Quantität.
Linkqualität erkennen und Sichtbarkeitsindex
Doch da stellt sich natürlich die Frage: Was sind gute Links? Wie kann ich die Qualität eines Links einschätzen? Es gibt viele Faktoren, an denen wir einen guten Link erkennen können:
- Die verlinkende Webseite taucht selbst im Google-Index auf. Ist dies nicht der Fall, sollten wir unbedingt die Finger davon lassen.
- Die Webseite hat allgemein wenig ausgehende Links. Linkportale oder „Linkschleudern“, die tausende Webseiten verlinken, sind wenig wert.
- Die Linkgebende Webseite bietet hochwertige und im besten Falle einzigartige Inhalte.
- Die verlinkende Seite besitzt selbst viele und hochwertige Backlinks.
- Der Link ist kein „nofollow“-Link. Zwar sind diese Links nicht komplett wertlos, aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung macht es aber wenig Sinn, sich um solche Links zu bemühen. Wir lassen diese bei unserer Optimierung also außen vor, wenn es sich nicht etwa um extrem traffic-starke Webseite wie zum Beispiel wikipedia, Focus.de oder sonstige Seiten handelt.
- Der Linktext sollte thematisch relevant sein. Ein „hier klicken“ oder ein Keyword, welches mit dem verlinkten Text nichts zu tun hat, ist weniger sinnvoll.
- Der Link stammt aus dem Inhaltsbereich der verlinkenden Webseite, nicht aus dem Footer oder der Sidebar.
- Last but not least verwenden wir einfach unseren gesunden Menschenverstand und schauen uns die Webseite aus Nutzersicht an. Ist die Webseite seriös? Würden wir selbst diese Webseite besuchen und diesen Link anklicken? Verlinkt diese Webseite freiwillig zu uns?
Gekaufte Links werden in der Regel von Google erkannt. Im schlimmsten Fall kann dies zu Abstrafungen oder sogar dazu führen, dass unsere Seite komplett aus dem Google-Index gestrichen wird! Auch massenhaft Links von unseriösen Quellen können bestraft werden.
Wir schauen uns nun einige Beispiele der Dr. Jung Zahnklinik an. Backlinks auf unsere Webseite können wir entweder über die Google Search Console einsehen oder über externe Anbieter wie zum Beispiel Sistrix finden.
Beispiel 1: https://www.pfungstadt.de/
Ein ziemlich einfaches Beispiel für einen sehr guten Link sind Links von offiziellen Städte- oder Gemeindewebseiten oder Behörden. Der TrustRank solcher Seiten ist besonders hoch und ein Link von einer solchen Seite macht unsere Seite sehr vertrauenswürdig. Außerdem ist dieser Link als „follow“-Link gekennzeichnet und gibt so ihren Linkjuice an unsere Webseite weiter. Links aus diesen offiziellen Quellen können wir bedenkenlos annehmen.
Beispiel 2: http://moemesto.ru/
Einem einfachen Beispiel für einen guten Link folgt ein einfaches Beispiel eines schlechten Links. Auch wenn die Zahnklinik einige russische Patienten behandelt und die Webseite sogar auf russisch vorhanden ist, sind Webseiten aus dem Ausland (vor allem aus Russland, China oder Indien) erst einmal verdächtig für uns und sollten genauer betrachtet werden. Bei genauerer Betrachtung erkennen wir, dass es sich bei dieser Seite um eine reine Backlink-Webseite handelt. Außerdem wird nicht einmal auf die russische Seite verlinkt, sondern auf die deutsche Version. Bei einem natürlichen Link könnten wir von einer russischen Webseite ausgehen, dass auch auf die russische Version unserer Webseite verlinkt wurde.
Um sich mühevolle Arbeit zu sparen, achten wir also von Anfang an auf die Qualität unserer Links. Natürlich sind wir nicht immer für all diese Links selbst verantwortlich, es kommt immer mal wieder vor, dass wir Links von Seiten bekommen, die wir nicht kennen und mit denen wir nichts zu tun haben. Wir halten unser Linkprofil also immer gut im Auge.